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Vom Praktikanten zum Lieblingskollegen – maßgeschneiderte Fachkräfteberatung

Für die Fachkräfte von morgen: Praktikum Westküste

Seit der Gründung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft hat sich der Arbeitsmarkt einschneidend verändert. Während vor 20 Jahren der Fokus noch auf der Frage lag, wie mehr Ausbildungsplätze geschaffen werden können, steht jetzt die Gewinnung von Auszubildenden im Zentrum.

Um Unternehmen mit den Fachkräften von Morgen in Kontakt zu bringen, betreibt die Wirtschaftsförderung Nordfriesland gemeinsam mit den Westküstenkreisen Pinneberg, Steinburg und Dithmarschen das Portal „Praktikum Westküste“. Hervorgegangen ist „Praktikum Westküste“ aus dem Projekt „JuMoWestküste: Rückenwind – Jugendmobilität Westküste“, dass 2016 mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ins Leben gerufen wurde. Aktuell bieten 1700 Unternehmen über 4000 Praktikumsplätze für Schülerinnen und Schüler, Studierende und Interessierte an.

Projektmanagerin Ina Kruse bereitet die Schüler*innen in der Region auf anstehende Praktika vor, indem sie in den Schulen Workshops zum richtigen Verhalten in Unternehmen gibt. Doch ein erfolgreiches Praktikum hängt nicht nur an den Praktikant*innen. Gemeinsam mit der Workshop-Reihe „PePe – Perspektive Personal“ bietet Praktikum Westküste regelmäßig Workshops für Unternehmen und den Umgang mit jungen Erwachsenen an. „Uns ist der direkte Kontakt zu Schülerinnen und Schülern, aber auch zu den regionalen Unternehmen wichtig. Daher sind wir auch auf Facebook und Instagram aktiv - und seit neuestem sogar bei TikTok“, so Ina Kruse.

Fachkräfteberatung für Unternehmen und Weiterbildungsberatung für Arbeitnehmer:innen

Inzwischen ächzen ganze Branchen unter der Last des Fachkräftemangels, die demografische Entwicklung geht auch an Nordfriesland nicht vorbei. Die Fachkräftegewinnung und -förderung ist seit der Gründung der WFG-NF ein konstantes Angebot für die Unternehmen der Region. Aus dem dänisch-deutschen Interreg-Projekt „Knowledge2Employment“ (K2E) entstand der nordfriesische Arbeitskreis „Fachkräfte gewinnen und halten“. Auch das Interreg-Projekt „Fit4Jobs@WaddenC“ unterstützt den Austausch von Wissen und Fachkräften in der Grenzregion.

 

Im Jahr 2012 übernahm die Wirtschaftsförderung den Weiterbildungsverbund Nordfriesland, der Beratungen für Unternehmen und Arbeitnehmer*innen anbot. Mit dem Ende der Verbünde 2013 wurde das Angebot auf zwei vom Land geförderte Projekte aufgeteilt. Für beide Projekte erhielt die Wirtschaftsförderung NF den Zuschlag: Die Fachkräfteberatung für Unternehmen und die Weiterbildungsberatung für Arbeitnehmer*innen. Beide werden kofinanziert über die Fachkräfteinitiative (FI.SH) des Landes Schleswig-Holstein. Bei der Fachkräfteberatung arbeitet die WFG NF mit der Regionalen Kooperation Westküste der Kreise Nordfriesland, Dithmarschen, Steinburg und Pinneberg im Beratungsnetzwerk Fachkräftesicherung - Fachkräfteallianz Westküste/Unterelbe zusammen.

 

Mit Hilfe der Fachkräfteberatung wurden seit 2015 über 300 Unternehmen unterstützt und erhielten nach einer Erstberatung Förderschecks der Programme UnternehmensWert:Mensch und für den digitalen Bereich UnternehmensWert:Mensch Plus. Mithilfe dieser Förderschecks erhalten die Unternehmen Unterstützung durch professionelle Berater*innen, z. Bsp. in den Bereichen Gesundheit oder Personalgewinnung und -entwicklung. Im NordNetz Bildung beraten Heike Kaiser und Christina König seit der Gründung im Jahr 2014 jährlich 1000 Menschen zu den Themen Weiterbildung, berufliche Umorientierung und Förderungen und haben seither über 700 Bildungsprämien des Bundes für die individuelle Weiterbildung vergeben.

 

 

Ein starkes Netzwerk für Weiterbildungsanbieter und Unternehmensberater

Für regionale Weiterbildungsanbieter besteht die Möglichkeit, sich im NordNetz Bildung untereinander zu vernetzen und ihr Angebot zu vermarkten. Das Netzwerk besteht seit 2014 eigenständig. Bis dahin waren die landesweiten Weiterbildungsverbünde auch mit dieser Aufgabe betraut. „Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft ist, unseres Wissens nach, der einzige Träger, der sich nach dem Ende der Verbünde entschlossen hat, die Vernetzung von Trägern der Weiterbildung aufrecht zu erhalten und zu betreuen“, so Christina König, die gemeinsam mit Heike Kaiser das Netzwerk koordiniert. Derzeit sind knapp 50 Weiterbildungseinrichtungen und Unternehmensberatungen aus dem nördlichen Schleswig-Holstein Mitglied, Tendenz wachsend. Um am NordNetz teilnehmen zu können, müssen die Träger bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. Durch das Netzwerk profitieren sie von einem breiten Portfolio an Angeboten. Das reicht von der Darstellung des Unternehmens auf der NordNetz-Homepage und der Möglichkeit eigene Angebote sichtbar zu machen, über regelmäßige Treffen der Mitglieder, bis hin zu Einladungen zu Messeauftritten und speziellen Fortbildungsangeboten. Viele der Träger haben sich schon vor der Corona-Pandemie im Online-Segment gut aufgestellt und diese Maßnahmen im letzten Jahr noch weiter vorangetrieben. Dennoch ist es das erklärte Ziel der Wirtschaftsförderung, Weiterbildungsträger vor Ort zu unterstützen, so dass in der Region Fortbildungsmaßnahmen für Unternehmen und Fachkräfte zur Verfügung stehen.

Fachkräfte gewinnen und halten mit PePe Wokshops

Neben diesen Beratungstätigkeiten hat die Wirtschaftsförderung viele weitere Standbeine zur Information und konkreten Unterstützung von Fachkräften und Unternehmen etabliert. Unternehmen können sich auf großen Veranstaltungen zu zentralen Kernthemen von „Gesundheit im Betrieb“ bis zur „Digitalisierung“ informieren und austauschen. Regelmäßig finden die – durch Corona inzwischen in den digitalen Raum verlegten - Workshops „Perspektive Personal“, kurz „PePe“, statt. Die PePe-Workshops sind 2019 aus dem Nordfriesischen Arbeitskreis „Fachkräfte gewinnen und halten“ hervorgegangen. „Wir möchten Unternehmen knackig und unkompliziert Informationen und Hilfe zu Personalthemen bieten. Unser Ziel ist es, dass die Teilnehmer*innen durch unsere Workshops neue Ideen und Perspektiven für die konkrete Umsetzung haben“, so die PePe-Initiatorin und Fachkräfteberaterin Diana Wieben.

 

Geschäftsführer Matthias Hüppauff zieht das positive Fazit: „Wenn es um das Thema Fachkräfte geht, sind wir immer mit den Entwicklungen und Herausforderungen der Zeit gegangen und haben unser Angebot auf die Bedarfe der Unternehmen bestmöglich abgestimmt. Um Fachkräfte zu gewinnen, müssen Personalverantwortliche heute auch Umstrukturierungen im Betrieb, die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine Willkommenskultur für neu eingestelltes Personal im Blick haben. Das vermittelt unser Fachkräfte-Team in Beratungen und Workshops.“

Förderhinweise
Das Beratungsnetzwerk Weiterbildung wird finanziert im Rahmen der Fachkräfteinitiative Schleswig-Holstein (FI.SH).
Das Beratungsnetz Fachkräftesicherung wird finanziert durch das Land Schleswig-Holstein und den Europäischen Sozialfonds.

Die Bildungsprämie wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds gefördert.

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