Zentrum für friedliche Drohnen-Anwendungen in Nordfriesland

Forschungs-Verbundprojekt UAM-InnoRegion-SH am Flugplatz Leck

Von der Seenotrettung über die Landwirtschaft bis hin zur Überwachung technischer Anlagen – für Drohnen gibt es vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Das Potenzial von „Unmanned Air Mobility“ (UAM), Logistik und Mobilität nachhaltiger zu machen, soll auf dem ehemaligen Militärflugplatz Leck in dem Verbundprojekt „UAM-InnoRegion-SH“ erforscht werden. Zur Projektgruppe gehören die Wirtschaftsförderung Nordfriesland (WFG NF), die Fachhochschule Westküste in Heide, die Hochschule Flensburg und 70 mitwirkende Unternehmen, Institutionen, Vereine und Verbände sowie die Gemeinden Klixbüll, Leck und Tinningstedt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

"Bald werden wir die Flugkörper wahrscheinlich auch in der Seenotrettung und im Küstenschutz standardmäßig einsetzen können."

Nordfrieslands Landrat Florian Lorenzen sagt dazu: „Leck soll ein Forschungszentrum für friedliche Drohnen-Anwendungen werden. Mit dieser Technik könnten schon jetzt Medikamente oder Defibrillatoren mit der nötigen Geschwindigkeit in entlegene Gebiete gebracht werden. In der Landwirtschaft ist es bereits üblich, vor dem Mähen Rehkitze mit Drohnen aufzuspüren. Bald werden wir die Flugkörper wahrscheinlich auch in der Seenotrettung und im Küstenschutz standardmäßig einsetzen können.“

"Wir glauben, dass Drohnen sehr gut die Lücke zwischen Flugzeugerfassungen und aufwändigen Begehungen schließen können, um See- und Küstenvögel zu zählen, Kegelrobben und Seehunde zu vermessen oder Muschelbänke und Seegraswiesen zu kartieren.“

Eines der mitwirkenden Unternehmen ist BioConsult SH aus Husum. Das Büro für naturschutzfachliche Gutachten sowie biologische Forschungs- und Entwicklungsprojekte hat knapp 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erforscht im Rahmen der UAM-InnoRegion-SH die Auswirkungen von Drohnenflügen auf die Tierwelt im Wattenmeer. „Der Einsatz von Drohnen im ökologischen Monitoring ist unglaublich vielversprechend, weil wir relativ große Flächen mit hoher räumlicher Auflösung erfassen können. Wir glauben, dass Drohnen sehr gut die Lücke zwischen Flugzeugerfassungen und aufwändigen Begehungen schließen können, um See- und Küstenvögel zu zählen, Kegelrobben und Seehunde zu vermessen oder Muschelbänke und Seegraswiesen zu kartieren“, berichtet Anna Kersten von BioConsult SH. „Noch können wir nur vermuten, dass die Störungen der Tierwelt durch Drohnen relativ gering sind, aber das wollen wir jetzt systematisch mit belastbaren Daten herausfinden.“ APIS (Aerial Photogrammetric Integrative Surveys) heißt das Forschungsprojekt, das nun aus den Mitteln der UAM-InnoRegion-SH finanziert wird.

 

„Wir freuen uns, dass wir bis zu acht Millionen Euro Bundesmittel für die nächsten drei Jahre in die Region holen können“, sagt Florian Lorenzen zur Förderung des Forschungsprojekts durch das BMBF im Rahmen des Förderprogramms „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“. „Die Forschungsgelder sind gut angelegt, um durch innovative Mobilität und Logistik Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern.“

Kommentar schreiben

Kommentare: 0