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Praktikumsknigge - Dos & Don'ts im Schülerpraktikum

Barbara Sommer weiß wie der Hase läuft beim Thema Schülerpraktikum. Sie ist Mitarbeiterin von "Praktikum Westküste" und erklärt den Schülern während des "Praktikumsknigge", worauf es bei ihrem ersten Ausflug in die Berufswelt ankommt. Zu diesem Zeitpunkt haben die Schüler alle schon einen Praktikumsplatz in der Tasche. Demnächst gehen sie für zwei Wochen in ein Unternehmen und sammeln dort ihre ersten Erfahrungen in der Berufswelt. Die meisten haben keine Ahnung, was sie dort erwartet und wie sie sich verhalten sollen

Im Interview verrät Barbara Sommer die wichtigsten Tipps und Tricks. 

Welches sind die häufigsten Schülerfragen vor Beginn des Praktikums?

"Die meisten Schüler sind vor allem unsicher, was sie im Praktikum anziehen sollen. Muss ich mich richtig schick machen oder reicht normale Freizeitbekleidung? Und das Smartphone wird natürlich auch immer thematisiert. Darf ich es überhaupt dabei haben und wie häufig darf ich meine Nachrichten checken?"

Welche Kleidung ist in meinem Praktikum angebracht?

"Das kommt natürlich auf den Job drauf an. Wenn mein Praktikum beispielsweise in einem handwerklichen Betrieb stattfindet, dann ist es ziemlich wahrscheinlich, dass bestimmte Sicherheitskleidung getragen werden muss. Reißfeste Hosen, Sicherheitsschuhe, Helm, etc. Im Büro-Praktikum geht es schon etwas schicker zu. Aber man muss sich auch nicht "verkleiden". In der heutigen Zeit sind die Büros auch eher locker. Eine Ausnahme machen da eventuell die Banken. Aber da sollte man im Zweifel einfach nachfragen. Jogginghosen sind ein absolutes "no go". Es sei denn, das Praktikum findet in einem sportlichen Bereich oder beispielsweise in einer Praxis für Krankengymnastik statt. 

 

Die wichtigste Botschaft ist: Im Zweifelsfall einfach nachfragen. Das Thema Kleidung kann sehr gut im Vorgespräch geklärt werden."

Soll ich die Kollegen duzen oder siezen?

"Hier gilt ganz klar die Regel: Immer erstmal siezen! Auch wenn sich andere Kollegen duzen muss man als Praktikant auf jedem Fall abwarten, bis einem das "Du" angeboten wird. Alles andere gehört sich einfach nicht."

Kann ich Verbessungsvorschläge machen?

"Ungefragte Verbesserungsvorschläge sind keine gute Idee. Als Praktikant sollte man sich erstmal einen realistischen Eindruck von den Abläufen im Unternehmen verschaffen. Wenn man aber zum Ende des Praktikums mal gefragt wird, welche Ideen und Vorschläge man hat, dann kann man die gerne äußern."

Wie verbringe ich meine Mittagspause?

"Die Mittagspause verläuft in jedem Unternehmen anders. Manche Betriebe haben einen Mitarbeiterraum, andere sogar eine Kantine. In Handwerksbetrieben wird meistens unterwegs auf der Baustelle eine mitgebrachte Stulle gegessen. Praktikanten werden häufig von einem Mitarbeiter im Unternehmen betreut, der sie dann auch auf eine gemeinsame Mittagspause ansprechen wird. Andernfalls ist es immer eine gute Idee, die Kollegen einfach direkt zu fragen."

 

Wie verhalte ich mich im Krankheitsfall?

"Wenn man während des Praktikums krank wird, müssen auf jedem Fall die Schule und der Praktikumsbetrieb informiert werden. Und das direkt und unverzüglich per Telefon. Ich würde aufgrund der kurzen Dauer des Praktikums auch immer einen Besuch beim Arzt empfehlen. Eine ärztliche Krankschreibung ist immer glaubwürdiger."

 

Welcher Tipp ist in deinen Augen der wichtigste für die Schüler?

"Wenn man seinen gesunden Menschenverstand benutzt, dann kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Viel wichtiger ist es, dass man sich ehrlich für sein Praktikum interessiert. Man muss nicht alles über den Beruf im Detail wissen, aber man sollte sich auf jedem Fall vor dem Praktikum etwas über den Betrieb informieren. Die richtige Einstellung ist wichtig. Das Praktikum ist nicht eine lästige Pflichtveranstaltung sondern eine echte Chance. Hier kann ich ausprobieren, was in Zukunft beruflich zu mir passen könnte."

 

 

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